Terror der Tentakel by A. Lee Martinez

Terror der Tentakel by A. Lee Martinez

Autor:A. Lee Martinez
Die sprache: deu
Format: azw3, mobi, epub
ISBN: 9783492966733
Herausgeber: Piper ebooks
veröffentlicht: 2014-05-12T22:00:00+00:00


Der nächste Stopp auf unserer Luna-Tour war die Adresse, die ich enträtselt hatte. Sie gehörte zu einer Suite im vierzehnten Stock eines Bürogebäudes im Geschäftsviertel. Hier gab es nicht viele Touristen. Nur Lunaner und Terraner, die ihren täglichen Verrichtungen nachgingen. Die Straßen waren belebt, aber der Vorteil daran, ehemaliger Warlord zu sein, war der, dass ich mir nie Gedanken um einen Parkplatz machen musste.

Das Sicherheitsteam wartete schon auf uns. Drei Terraner, vier Lunaner und ein Saturner, herausgeputzt in Kampfmontur. Sie salutierten. Alle bis auf den Saturner.

»Das ist das beste Team auf Luna, Sir«, sagte Blug.

Der Saturner und ich starrten uns in die Augen. »Wie heißen Sie, Officer?«

»Gorvud«, antwortete er kurz angebunden.

»Eine mustergültige Akte«, sagte Blug.

Er salutierte vor ihr. »Danke, Ma’am.«

»Wie Sie befohlen haben, wurde das Gebäude evakuiert und der Häuserblock gesichert.«

»Sehr gut. Ich gehe als Erster. Wenn es ein Problem gibt, gebe ich euch ein Zeichen.«

»Wie Sie wünschen«, sagte Blug.

Zala, Kreegah, Snarg und ich betraten die Lobby des Gebäudes.

»Ein Saturner in Ihrem eigenen Sicherheitsteam«, sagte Zala. »Manchmal frage ich mich, ob Sie lebensmüde sind, Imperator.«

»Irgendetwas muss er schließlich arbeiten, oder?«

Wir fuhren mit dem Aufzug in den vierzehnten Stock. Das Büro, das uns interessierte, war in der Woche zuvor gemietet worden, aber den Aufzeichnungen nach hatte man es nicht genutzt. An der Tür gab es nicht einmal einen aufgeklebten Namen.

Nichts – bis auf einen kleinen Tisch, auf dem ein Würfel mit einem nichtssagenden Gehäuse lag.

»Was ist das?«, fragte sie.

»Der nächste Hinweis«, erwiderte ich. »Zweifellos hier hinterlegt, damit ich ihn finde.«

Eine flüchtige Prüfung des Würfels ergab keine offensichtliche Möglichkeit, wie er zu öffnen war.

»Könnten Sie vielleicht Ihr geliebtes venusianisches Schwert dafür benutzen?«, fragte ich.

Sie schreckte zurück. »Es wäre würdelos, den heiligen Stahl als besseren Dosenöffner zu benutzen!«

»Ich kann ihn öffnen.« Kreegah nahm ihn in die Hände.

»Warten Sie«, sagte Zala. »Wie können Sie sicher sein, dass es kein Sprengkörper ist?«

»Das kann ich nicht, aber es wäre eine unnötig komplizierte Methode des Tötens.«

»Und wenn Sie sich irren?«

»Eine faszinierende Hypothese.«

Sie schnappte sich die Schachtel, aber Kreegah hielt sie fest. Sie zogen beide daran.

»Imperator, wenn Sie so schlau wären, wie Sie glauben, würden Sie dann nicht von jeder Zivilisation des Systems bis auf eine gehasst werden?«

»Das ist ein gutes Argument, Zala. Und diese Schachtel ist möglicherweise eine Falle. Um genau zu sein gehe ich sogar davon aus. Aber ich wäre überrascht, wenn es sich als so etwas Uninspiriertes wie eine Bombe herausstellen würde.«

»Warum es überhaupt anfassen?«

Ich blinzelte. »Ich fürchte, ich verstehe die Frage nicht.«

»Sie müssen das Ding doch nicht stupsen und pieksen«, sagte sie. »Sie könnten es auch einfach in Ruhe lassen.«

»Warum sollte ich das tun?«

»Weil eine Bombe in einer Schachtel die perfekte Waffe gegen Sie wäre.«

»Aber das ist so langweilig!«, sagte ich.

»Ja. Es ist langweilig und umständlich und dazu noch allzu einfach. Aber es funktioniert. Die meisten Wesen im System würden es einfach vorziehen, ihre Feinde zu erschießen oder zu erstechen. Das ist technisch zwar nicht beeindruckend, aber es wirkt. Und es würde Ihre größte Schwäche ausnutzen: Ihre Neugier. Alles Komplizierte würden Sie fast sofort durchschauen.



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